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Fachgerecht auf Sommerreifen umrüsten: Checkliste für den Reifenwechsel

Fachgerecht auf Sommerreifen umrüsten: Checkliste für den Reifenwechsel

Die kalten Monate sind vorbei – da wird es höchste Zeit, auf Sommerreifen zu wechseln. Auch bei unseren Klassikern wird nun meist von Standrädern für die Wintermonate auf Sommerräder gerüstet. Doch hierbei müssen vom potenziellen Kauf neuer Reifen bis hin zur richtigen Einlagerung der Winterpneus viele Dinge beachtet werden. Die nachfolgenden Hinweise helfen, beim alljährlichen Reifenwechsel nichts außer Acht zu lassen.

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Wie lange darf ich meine Sommerreifen verwenden?

Alle sechs Jahre sollten neue Sommerreifen angeschafft werden. Bei älteren Pneus verhärtet die Gummimischung so stark, dass kein ausreichender Grip mehr gewährleistet werden kann. Wer sich bei der Modellwahl nicht sicher ist, kann Vergleichstests unabhängiger Prüforganisationen (wie den aktuellen ADAC Sommerreifentest 2013) zurate ziehen. Vorab ist es allerdings wichtig, die genaue Reifengröße zu ermitteln, die für Ihr Fahrzeug benötigt wird. Alle entsprechenden Angaben finden sich an der Seitenwand der alten Pneus und in Teil 1 der Zulassungsbescheinigung.

Haben Sie sich für einen passenden Reifen entschieden, ist ein Preisvergleich zu empfehlen. So sind die Anschaffungskosten für bestimmte Modelle keinesfalls einheitlich. Vielmehr können die Preise von Händler zu Händler recht stark variieren. Abhilfe schaffen hier Online-Preisvergleichsportale wie beispielsweise Toroleo.de.

Zustand der alten Pneus kontrollieren

Wer keinen neuen Reifensatz benötigt, sollte vor der Montage den Zustand der eingelagerten Räder genau begutachten. Folgende Dinge sind dabei zu prüfen:

  • Profiltiefe
  • Luftdruck
  • Allgemeinzustand der Räder

[Not a valid template]Die Profiltiefe muss bei Sommer- wie Winterreifen laut Gesetz mindestens 1,6mm betragen. Messen lässt sich diese mit einem speziellen Profiltiefenmesser oder einem Zollstock. Automobilclubs und unabhängige Prüforganisationen (wie ADAC oder  DEKRA) empfehlen allerdings, die Laufflächen nicht weiter als bis auf 2mm (bei Breitreifen: 3mm) abzufahren. So ist es eine der Hauptaufgaben von Sommerprofilen, bei regennasser Fahrbahn Wasser abzuleiten. Neureifen bieten dank eines etwa 8mm starken Profils hierfür optimale Bedingungen. Sind die Reifen jedoch auf 1,6mm abgefahren, kann nur noch rund 10 Prozent des Wassers kanalisiert werden. Dies bedeutet eine extrem hohe Gefahr für das Auftreten von Aquaplaning.

Auch der Luftdruck ist ein entscheidendes Sicherheitskriterium. So verschlechtert insbesondere ein zu geringer Befülldruck sowohl Haftung, Seitenführung als auch Resistenz gegen Aquaplaning. Zudem steigen bei falscher Befüllung Spritverbrauch und Verschleiß. Daher sollte der Reifenluftdruck stets exakt den empfohlenen Angaben in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs (beziehungsweise im Tankdeckel oder am Türholm) angepasst werden. Hierbei darf auch das Reserverad nicht vergessen werden. Experten empfehlen, alle 14 Tage Druckkontrollen durchzuführen. Dabei ist stets am kalten Reifen zu messen.

Auch der Allgemeinzustand der Sommerräder sollte vor der Montage in Augenschein genommen werden. Weisen die Laufflächen Beschädigungen auf? Fehlen Wuchtgewichte? Sind die Felgen angerostet? Wichtig ist zudem, das Alter der Reifen zu kontrollieren. Hierzu dient die sogenannte DOT-Nummer, welche an der Reifenflanke zu finden ist. Sie gibt Auskunft über das Fertigungsdatum eines Pneus.

Checkliste für den Reifenwechsel

Wer einen Radwechsel eigenhändig durchführen möchte, sollte im Vorfeld unbedingt einen Blick in die Bedienungsanleitung des Fahrzeugs werfen. Dort finden sich genaue Angaben zum ordnungsgemäßen Ansetzen des Wagenhebers.

Der Radwechsel selbst geht dann wie folgt vonstatten:

  1. Gang einlegen und Handbremse anziehen
  2. Radschrauben über Kreuz leicht anlösen
  3. Wagenheber ansetzen
  4. Auto anheben (jedoch nur soweit, bis die Lauffläche des Reifens gerade so den Kontakt zum Boden verliert)
  5. Radschrauben herausdrehen und das Rad wechseln (Laufrichtung des Profils beachten!)
  6. Radschrauben wieder über Kreuz anziehen
  7. Fahrzeug absenken, bis der Reifen gerade so den Boden berührt
  8. Räder laut Angaben in der Bedienungsanleitung mit einem Drehmomentschlüssel festziehen
  9. Auto vollständig absenken und Wagenheber entfernen

Zur Sicherheit sollten Sie nach rund 50 Kilometern Fahrstrecke die Radschrauben noch einmal nachziehen.

Winterreifen richtig einlagern

Winter- wie Sommerreifen können durch eine falsche Lagerung Schaden nehmen. Daher sollten Sie Ihre abmontierten Pneus wie folgt unterbringen:

  • Reifen ohne Felge: stehend
  • Reifen auf der Felge: hängend

Zudem sollte der Aufbewahrungsort dunkel, kühl, trocken und nur mäßig belüftet sein. Kontakt mit Fett, Öl oder Lösungsmitteln (wie Benzin) ist zu vermeiden, da dies dem Material schaden kann.

Wer die abmontierten Räder entsprechend ihrer Position mit Kreide oder Aufklebern kennzeichnet (vorne links, hinten rechts usw.), kann die Pneus beim nächsten Reifenwechsel achsweise tauschen. Dies gewährleistet eine gleichmäßigere Abnutzung des Profils. Nur diagonal darf nicht gewechselt werden: Ein Reifen läuft sein Leben lang entweder links oder rechts.

ADAC Trentino Classic 2012

 

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