
Warum ist die Bonität für einen Autokredit so wichtig?

Beim Anblick der hier regelmäßig vorgestellten Autos baut sich ganz schnell eine Sehnsucht danach auf, selbst mit derartigen Wagen einmal die Straßen zu befahren. Doch diese Gelegenheit muss man erst einmal bekommen. Ältere Modelle sind in einer guten Qualität meist teurer als gängige Neuwagen, die Privathaushalte sich normalerweise kaufen. Dementsprechend höher muss auch die Finanzierung ausfallen. Ohne einen günstigen Zins wird es noch teurer und an genau diesem Punkt kommen wir zum Thema Bonität.
Die Bonität bestimmt, was der Kredit am Ende kostet
Unter dem Begriff Bonität versteht man die Kreditwürdigkeit einer einzelnen Person. Jeder, der sich einen klassischen Wagen zulegen möchte und dafür einen Kredit benötigt, muss eine gute Bonität vorweisen, um ein möglichst günstiges Angebot zu erhalten. Urteilt die Bank allerdings, dass die Bonität nicht ausreicht, stehen im Kreditangebot höhere Zinssätze, als man sie sich aus dem vorigen Kreditvergleich erhofft hat. Ein Beispiel für so einen Kreditvergleich stellt die Seite Scorekompass dar, wo auch gleich die persönliche Bonität abgefragt werden kann.
Dazu ein kurzes Beispiel: Angenommen, man müsste für einen älteren Coupé 30.000 Euro bezahlen und bekäme einen Kredit über vier Jahre zu effektiv 1,9 Prozent Zinsen, dann betragen die Nebenkosten insgesamt etwa 1.200 Euro. Liegen die effektiven Zinsen aufgrund einer nicht ausreichenden Bonität jedoch bei effektiv 3,2 Prozent, dann betragen die Nebenkosten bereits knapp 2.000 Euro. Noch höher fallen die Unterschiede bei größeren Krediten aus oder wenn sich die extreme Geldpolitik der Niedrigzinsen allgemein wieder ändert, so wie es Politiker und Spitzenbanker fordern.

Audi 100 Coupe S Trentino Classic
Nicht jeder Kreditnehmer erhält das, was er im Kreditvergleich angezeigt bekommt
Anders als bei einer Urlaubsreise, wo die Preise für ein Hotel tatsächlich gastübergreifend angezeigt werden können, sind Kredite eine äußerst individuelle Sache. Im Kreditvergleich wird immer nach dem geringstmöglichen Zinsangebot einer Bank sortiert, doch es gibt keine Garantie, dass man den angezeigten Zins und die angezeigte Monatsrate wirklich bekommt. Genau genommen sind es nur diejenigen mit einer perfekten Bonität, die von den günstigsten Zinsen profitieren. Die Mehrheit der Kunden erhält meist einen anderen Zinssatz, weil die Bonität der meisten Menschen gewisse Ecken und Kanten hat. Das ist auch ganz normal. Eine Orientierungshilfe bietet übrigens der sogenannte 2/3-Zinssatz, der weniger prominent ebenfalls im Kreditvergleich mit angegeben wird. Anhand dessen lässt sich erkennen, welchen Zinssatz mindestens 2/3 der Kunden bisher erhalten haben.
Banken nutzen die Bonitätsprüfung zur eigenen Risikoreduktion
Am Ende geht es bei der Bonitätsprüfung immer nur darum, feststellen zu können, ob ein Kunde seinen Kredit zuverlässig und pünktlich zurückzahlen kann. Banken wollen ihr Risiko minimieren, auf dem verliehenen Geld sitzen zu bleiben. Deshalb erwarten sie eine gewisse Ordnung bei Konten und Karten, ein ausreichend hohes und sicheres Monatseinkommen, geregelte Ausgaben und möglichst niedrige Fixkosten, sowie keine bestehenden Schulden. Bei der Bonitätsprüfung werden genau diese Faktoren überprüft. Sämtliche Details werden in einem umfänglichen Bonitätsscore zusammengefasst, welchen die Banken intern bewerten. Daran orientiert sich dann das finale Angebot, welches man als potenzieller Kreditnehmer per Post zugeschickt bekommt. Wie wichtig die Bonität für einen Autokredit ist, wird damit deutlich.
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